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Antwort an die Umfrage von fettlogik.wordpress.com

September 13, 2015

Nadja Hermann, die Autorin des Buches »Fettlogik überwinden«, rief in einem Blogpost zur Beantwortung einiger Fragen auf. Hier mein (kalorienarmer) Senf:

Wie & wann bist du auf Fettlogik gestoßen?

Am 16. Juli fuhr ich mit dem Rad nach Hause durch den Olympiapark, in welchem ein Firmenlauf statt fand.
Ich dachte nach über meine vergeblichen Versuche, das Laufen in meinen Alltag einzubauen; über das Schwitzen beim Treppen steigen, und die Kreislaufprobleme beim Yoga.

Ich höre auf dem Fahrrad gerne Podcasts—an jenem Tag war es Holger Kleins WRINT. In der Folge 458 erzählt Holgi von Nadja Hermanns Buch.

Zuhause angekommen startete ich meine Kindle-App und las das Buch in drei Tagen durch.

Hattest du vorher irgendwelche Erfahrungen mit Gewichtsveränderung (Diäten o.ä.) und wie waren diese?

Meine Frau und ich verloren mit Hilfe des Kalorienzählens und der App eBalance bereits einige Kilogramm (sie ~10kg, ich ~8kg (von 104 auf 96)) und konnten den Gewichtsverlust halten.
Ich habe vor Jahren versucht mit Low-Carb abzunehmen, jedoch ohne dauerhaften Erfolg.

Wie ging es dir beim Lesen? Hat sich durch das Lesen etwas verändert und wenn ja, was?

Ich stolperte gelegentlich über Stellen, denen ein Lektorat gut täte, jedoch ist das bei einem selbst veröffentlichten eBook ganz normal und tut dem Informationsgehalt nicht weh.

Einige Fettlogiken brannten sich mit den Jahren in mein Hirn und lösten sich nach Lektüre des Buches auf. (Siehe nächste Frage)

Bei welchen Kapitel(überschrifte)n warst du skeptisch, bzw. von welchen Fettlogiken warst du bisher überzeugt? Wie siehst du es jetzt?

Vom »Setpoint/Hungerstoffwechsel« und von »Schnelles Abnehmen ist schädlich« war ich lange Zeit überzeugt.

Hatte Fettlogik Einfluss auf deine Körperwahrnehmung und/oder die Wahrnehmung deiner Umwelt? Falls ja: Wie genau?

Mir fällt auf, wie gefährlich vermeintlich positive Bewegungen wie Fat acceptance sind.
Dabei geht es nicht um meine Akzeptanz anderer, sondern um das eigene Abfinden mit dem Übergewicht.
Fat acceptance veranlasst Menschen zur Verharmlosung ihres vermeidbaren und mittel/langfristig ungesunden Zustandes.

Besonders überraschte mich die Aussage eines Arztes, Diabetes sei heutzutage verheerender für die Lebenserwartung als HIV.
Da mein Vater und mein Großvater an Typ 2 leiden (aufgrund des Übergewichts und des Bewegungsmangels mit ~40 Jahren), wäre es höchst dumm wenn ich den selben Fehler begänge.

Liebe Fat-Acceptance-Anhänger: Redet doch mal mit meinem Opa.
Fragt ihn, wie »toll« es ist wenn der Zucker euch fast blind macht.

Wenn sich dein Gewicht verändert hat: Welche Veränderungen bemerkst du an dir? Wie reagiert die Umwelt?

Ich bin erstaunt, wie sehr sich wenige Kilo bereits auswirken.
Ich muss meinen Bauch nach 12 Jahren nicht mehr einziehen und bald muss ein neuer Gürtel her.

Vorher-Nacher-Foto?

Habe ich nicht. Hier aber meine Gewichtskurve von eBalance:
Meine Gewichtskurve
Sie geht los im Jahre 2012. Ich war skeptisch, ließ mich aber von dem Erfolg meiner Frau überzeugen.
Nach dem initialen Erfolg (104 -> 92 kg) bremste mich der »Setpoint« (übersetzt: Schokolade).
Ein paar halbherzige Versuche folgten.

Nach dem Lesen von Fettlogik im Juli startete ich meinen aktuellen Run.
Ich nahm bis jetzt ca. 6 kg ab (96 -> 90).
Letzte Woche hatte ich im Urlaub die Premiere: Das erste mal nach 12 Jahren zeigte die Waage weniger als 90 kg \o/.
Mein langfristiges Ziel sind 80 kg (bis spätestens Januar, da kommt unser Nachwuchs), womit mein BMI genau in der Mitte des Normalgewichtes wäre.
Über die 90 möchte ich auf keinen Fall wieder.

Ein Schlusskommentar zum Buch, zum Thema und dem ganzen Rest

Es ist befreiend zu wissen, dass man sich mit seinem Gewicht nicht abfinden muss, sondern es selbst in der Hand hat.

Dein Körper ist wie ein Bankkonto: Wenn du mehr Geld (Kalorien) einnimmst (verbrauchst) als du ausgibst (isst), häuft sich dein Vermögen (nimmst du ab).
Geld (Kalorien) zählen macht nicht viel Spaß, aber wenn man nicht viel hat (Fett ist), muss man leider kucken wo man sparen (weniger essen) kann.
Man kann sich einen Nebenjob suchen (Sport machen).

Der Körper baut Gewicht ab, wenn er mehr Kalorien verbraucht als er bekommt.
Er ist kein kleines Kind, welches man bei Laune halten muss, sondern eine biochemische Maschine, welche Energie nach Bedarf speichert und abgibt.

Wenn euch die Themen Verdauung, Energie, Körpergewicht interessieren, empfehle ich euch neben Fettlogik (Amazon-Link oben) folgende Bücher: